Unter einer Kontraktur versteht man die Verkürzung bzw. Schrumpfung eines Gewebes, z.B. eines Muskels, einer Sehne oder der Bänder. Sie führt zu einer Bewegungseinschränkung bzw. Zwangsfehlstellung in anliegenden Gelenken. Kontrakturen können reversibel oder irreversibel sein.
Einteilung nach auslösender Ursache
Je nach auslösender Ursache können verschiedene Formen einer Kontraktur unterschieden werden:
myogene, tendogene oder desmogene Kontraktur infolge von Verkürzungen von Muskeln, Sehnen oder des umliegenden Weichteilmantels
Inaktivitätsbedingte Kontrakturen
neurogene Kontraktur, z.B. bei Zustand nach Apoplex durch Lähmung und Atrophie oder bei Spastik
ischämische Kontraktur, z.B. bei ischämisch bedingten Nekrosen der Muskulatur
dermatogene Kontraktur durch grossflächige Vernarbungen oder Verbrennungen (Narbenkontraktur)
psychogene Kontraktur bei unbewusster neurotischer Erlebnisverarbeitung (z.B.: Zwangshaltung)
Einteilung nach resultierender Gelenkfehlstellung
Flexionskontraktur (Beugekontraktur)
Extensionskontraktur (Streckkontraktur)
Abduktionskontraktur
Adduktonskontraktur
Spezielle Kontrakturformen
Eine bei chronischen Schmerzzuständen infolge einer übermässigen reflektorischen Muskelanspannung entstehende Kontraktur wird als Reflexkontraktur bezeichnet. Weitere klinisch relevante Kontrakturen sind: